Bericht zum Workshop im Rahmen der Ausschreibung 2023 zum Thema „BIOLUMINESCENCE“

Biolumineszenz ist ein faszinierendes Phänomen, das die sagenhafte Fähigkeit von bestimmten Lebewesen bezeichnet, Licht zu erzeugen, ohne dabei Wärme zu produzieren. Die Fähigkeit durch chemische Wechselwirkungen von Enzymen und Molekülen natürliches Licht zu erzeugen, ist in der Tier- und Pflanzenwelt weit verbreitet. Das Potential dieser geheimnisvollen Leuchtkraft lebender Systeme übt auf viele Disziplinen einen ungeheuren Reiz aus, wie etwa auf die Biochemie, die Biotechnologie, die synthetische Biologie, auf Architektur und Städtebau oder auf das Bio-Design und die bildende Kunst.

In der Förderperiode 2023-25 widmet sich die Fritz und Trude Fortmann-Stiftung den Potentialen der Biolumineszenz und geht der Frage nach, wie bisher angewandte und neu entwickelte wissenschaftliche Forschungsergebnisse zur Biolumineszenz Eingang finden können in die Materialforschung der Baukultur. Können zur Biolumineszenz fähige natürliche Systeme in der nahen Zukunft zuverlässige und nachhaltige Lichtquellen werden, um herkömmliche Beleuchtungsformen zu ergänzen oder sogar zu ersetzen? Die Schaffung von Lichtquellen, die ohne Strom funktionieren, könnte die Art und Weise, wie wir unsere Welt beleuchten, nachhaltig verändern.

Es gibt gute Gründe optimistisch zu sein, da die derzeitige Forschung sowohl an der Steigerung der Effizienz von biolumineszierendem Licht arbeitet als auch an Möglichkeiten, robuste und umweltfreundliche lebende Lichtformen in den Designprozess zu integrieren. Ob sich die technische Anwendung der Biolumineszenz zukünftig in eine Richtung entwickeln wird, die sie sicher (ungiftig) und für eine Massenanwendung geeignet macht, bleibt abzuwarten.

mehr

Ow et al. Transient and Stable Expression of the Firefly Luciferase Gene in Plant Cells and Transgenic Plants. Science 1986

Ausschreibung 2023/24 der Fritz und Trude Fortmann-Stiftung

BIOLUMINESZENZ

Die gemeinnützige Fritz und Trude Fortmann-Stiftung für Baukultur und Materialien (Bochum/Berlin) befasst sich mit Architektur und ihrer Materialisierung. Sie fördert die Entwicklung zukunftsfähiger Baustoffe und Konstruktionsweisen sowie Forschungen zu den ökologischen, funktionalen und atmosphärischen Eigenschaften von Materialien.

Hiermit möchte die Stiftung Konzepte, Forschungen und Entwürfe unterstützen, bei denen die Fähigkeit biologischer Organismen, eine durch chemische Prozesse gesteuerte Selbstleuchtkraft zu entwickeln, im Zentrum der Auseinandersetzung steht und für Anwendungen praktisch genutzt wird.   

Meerestiere und Insekten, aber auch Pilze, Algen und Bakterien können eine faszinierende Leucht­kraft aufweisen. Völlig losgelöst von sichtbaren Energiequellen erzeugen sie ein helles, mildes Licht in blaugrünen Tönen, das vollkommen ohne externe Lichtquellen auskommt. Seitdem es in den 1990er Jahren möglich geworden ist, transgene Organismen zu erzeugen ist Biolumineszenz ein wichtiger Forschungsgegenstand in der Biotechnologie – zunehmend aber auch in der bildenden Kunst, im Design und in der Architektur. Neue Forschungen zur Intensivierung und Verstärkung des biolumi­neszenten Lichtes haben die Optionen für die Integration in gestalterische Prozesse erweitert: So könnte in Zukunft beispielsweise eine saubere, nachhaltige und bezahlbare pflanzliche Alternative für Lichtquellen generiert werden, mit der sich die weltweit zu beklagende urbane „Lichtverschmutzung“ deutlich reduzieren ließe.

Die Auswahl der zu fördernden Vorhaben erfolgt in zwei Stufen. Zuerst werden die grundsätzlich förderungswürdigen Ideenskizzen selektiert (Erstauswahl). Zu diesen Skizzen werden dann nach der Teilnahme an einem Workshop und weiterer Bearbeitungszeit von der Stiftung vertiefende Projektbeschreibungen angefordert. Die in der anschließenden Endauswahl ausgewählten Vorhaben sind auf einen Zeitraum von zwei Jahren angelegt und können durch die Stiftung mit jeweils bis zu 200.000 EUR (zweihunderttausend Euro) gefördert werden.

Die Ideenskizzen für Projekte (max. 2 DIN-A-4-Seiten), die sich auf das Thema der Biolumineszenz und ihre Anwendungen fokussieren, sind zusammen mit dem ausgefüllten Bewerbungsbogen (abrufbar siehe Download unten) einzureichen bis zum 15. Mai 2023. Die Auswahl erfolgt Anfang Juni 2023 und die Verfasser der ausgewählten Ideenskizzen werden zu einem gemeinsamen eintägigen Workshop nach Berlin eingeladen, der dem (fachlichen) Austausch und der Vernetzung dient.

Einreichung der Ideenskizze: 15. Mai 2023

Einladungsversand zu einem Workshop in Berlin: 16. Juni 2023

Ganztägiger Workshop in Berlin: 14. Juli 2023

Das Ausschreibungsverfahren findet alle zwei Jahre statt. Die Auswahl der Vorhaben trifft das Kuratorium der Stiftung. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Kontakt / Einsendungen an:

Frau Naciera Taounza 
Sekretariat Fritz und Trude Fortmann-Stiftung 
Universitätsstraße 60 
44789 Bochum 

fon: +49 234 - 33 88 9 - 320

fax:  +49 234 - 33 88 9 - 321

e-mail: taounza@fortmann-stiftung.de 

www.fortmann-stiftung.de   

Ausschreibung 2020/21

MATERIAL IN FÜLLE - BEWERBUNGSFRIST VERLÄNGERT BIS 01.03.2021

Die gemeinnützige Fritz und Trude Fortmann-Stiftung für Baukultur und Materialien (Bochum/Berlin) befasst sich mit Architektur und ihrer Materialisierung. Sie fördert die Entwicklung zukunftsfähiger Baustoffe und Konstruktionsweisen sowie Forschungen zu den ökologischen, funktionalen und atmosphärischen Eigenschaften von Materialien.

Mit dieser Ausschreibung möchte die Stiftung Konzepte, Forschungen und Entwürfe unterstützen, bei denen Stoffe im Mittelpunkt stehen, die im Überfluss vorhanden sind, deren Nutzung aber bisher auf Grenzen stößt. In Zeiten von immer knapper werdenden Rohstoffen geht es nicht nur um die Minimierung des Verbrauchs, sondern auch um die Erschließung neuer oder ungenutzter Ressourcen.

Wir denken dabei an Stoffe wie

• CO2 („carbon storage“) • Trümmerbeton aus Rückbau und Abriss (Betonrecycling) • Algen • Salz • Gips  • Heuschrecken  • Plastik und Kunststofffasern • Feinsande  • Industrieschlämme

und gehen davon aus, dass diese Liste um zahlreiche Einträge verlängert werden kann.

Viele dieser Materialien gelten bislang nicht als Ressourcen, sondern werden als Abfall behandelt und auf meist umweltschädliche Weise entsorgt. Wie können diese Stoffe aufbereitet und zu neuen Materialien werden? Welche Funktionen könnten sie übernehmen? Welche ihrer Eigenschaften ließen sich nutzen? Welche Umdeutungen sind nötig, um solche Materialien nicht mehr als Müll, sondern als Rohstoff anzusehen.

Die Stiftung bittet um die Einreichung von Ideenskizzen für Projekte oder Forschungsvorhaben, die bislang als wenig oder unbrauchbar angesehene Stoffe einer Verwendung zuführen. Die Ausschrei­bung ist offen für architektonische, künstlerisch-experimentelle oder materialuntersuchende Projekte wie für kulturwissenschaftlich-theoretische oder mediale Arbeiten. 

mehr

Ausschreibung 2018/19

Sinn für Material – Material für die Sinne

Mit ihrer Ausschreibung 2018/19 möchte die Fritz und Trude Fortmann-Stiftung Konzepte, Forschungen und Entwürfe unterstützen, bei denen die Sinnlichkeit und Präsenz von Materialien und Bauten im Mittelpunkt stehen.
 
Die Stiftung bittet um die Einreichung von Ideenskizzen für Projekte oder Forschungsvorhaben, die die Wechselwirkung zwischen Materialverwendung und Sinnlichkeit untersuchen. Es geht um den Einfluss der leiblichen Präsenz in sensorischer und atmosphärischer Hinsicht auf das Gestalten und Bauen.
 Die Ausschreibung ist offen für architektonische, künstlerisch-experimentelle oder materialuntersuchende Projekte wie für kulturwissenschaftlich-theoretische oder mediale Arbeiten.
 In einem zweistufigen Verfahren werden bis zu drei Vorhaben bestimmt, die die Stiftung mit jeweils 20.000,- (zwanzigtausend) Euro fördert.
 Einreichungsschluss ist der 15. Oktober 2018.

mehr

Ausschreibung 2016/17 - Ergebnis

Kostengünstige Baustoffe und Konstruktionsweisen für den Wohnungsbau

Mit der Auswahl von drei spannenden Forschungsvorhaben hat die Fritz und Trude Fortmann-Stiftung für Baukultur und Materialien ihre im Sommer 2016 veröffentlichte erste Ausschreibung abgeschlossen. Gesucht waren Projektideen zum Entstehungs- und Produktionsprozess oder zur Verarbeitung bzw. konstruktiven Realisierung kostengünstiger Materialien für den Wohnungsbau. In einem zweistufigen Verfahren setzten sich drei Vorhaben mit ganz unterschiedlichen Ansätzen durch, deren Umsetzung nun von der Stiftung mit jeweils 10.000 Euro gefördert wird.

mehr

Ausschreibung 2016/17 - Ankündigung

Kostengünstige Baustoffe und Konstruktionsweisen für den Wohnungsbau

In Deutschland und anderen Regionen, insbesondere in den zuzugsstarken Ballungszentren, muss neuer, bezahlbarer Wohnraum geschaffen werden. Daran besteht kein Zweifel. Die Wahl der Baumaterialien spielt hierbei eine zentrale Rolle. Die Fritz und Trude Fortmann-Stiftung näherte sich diesem Problem mit ihrer Auftaktveranstaltung „Förderung von Baukultur und Materialien“ an, welche im März 2016 in der Peter-Behrens-Halle der TU Berlin stattfand. In den Vorträgen und Diskussionen kristallisierte sich heraus, dass ein Umdenken im Kontext von Baukultur und Materialien nötig ist, um ihren Einfluss auf die Lebensqualität und Umwelt aktueller und somit besser sichtbar zu machen. Hierbei ist die Förderung kleiner, kreativer Gruppen von großer Bedeutung. Dieser Aufgabe stellt sich die Stiftung.

mehr