Die gemeinnützige Fritz und Trude Fortmann-Stiftung für Baukultur und Materialien (Bochum/Berlin) befasst sich mit Architektur und ihrer Materialisierung. Sie fördert die Entwicklung zukunftsfähiger Baustoffe und Konstruktionsweisen sowie Forschungen zu den ökologischen, funktionalen und atmosphärischen Eigenschaften von Materialien.
Mit dieser Ausschreibung möchte die Stiftung Konzepte, Forschungen und Entwürfe unterstützen, bei denen Stoffe im Mittelpunkt stehen, die im Überfluss vorhanden sind, deren Nutzung aber bisher auf Grenzen stößt. In Zeiten von immer knapper werdenden Rohstoffen geht es nicht nur um die Minimierung des Verbrauchs, sondern auch um die Erschließung neuer oder ungenutzter Ressourcen.
Wir denken dabei an Stoffe wie
• CO2 („carbon storage“) • Trümmerbeton aus Rückbau und Abriss (Betonrecycling) • Algen • Salz • Gips • Heuschrecken • Plastik und Kunststofffasern • Feinsande • Industrieschlämme
und gehen davon aus, dass diese Liste um zahlreiche Einträge verlängert werden kann.
Viele dieser Materialien gelten bislang nicht als Ressourcen, sondern werden als Abfall behandelt und auf meist umweltschädliche Weise entsorgt. Wie können diese Stoffe aufbereitet und zu neuen Materialien werden? Welche Funktionen könnten sie übernehmen? Welche ihrer Eigenschaften ließen sich nutzen? Welche Umdeutungen sind nötig, um solche Materialien nicht mehr als Müll, sondern als Rohstoff anzusehen.
Die Stiftung bittet um die Einreichung von Ideenskizzen für Projekte oder Forschungsvorhaben, die bislang als wenig oder unbrauchbar angesehene Stoffe einer Verwendung zuführen. Die Ausschreibung ist offen für architektonische, künstlerisch-experimentelle oder materialuntersuchende Projekte wie für kulturwissenschaftlich-theoretische oder mediale Arbeiten.
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